Es ist nicht so einfach… mein Peugeot 206 war und ist ein treuer Freund, er hat mich immer zum Ziel gebracht. Nach mehr als 5 Jahren tut er noch immer seinen Dienst… trotzdem wird es Zeit für mehr Power 😉 und desshalb habe ich mich auf die Suche gemacht….

Zur Auswahl versammelte sich was die Unteremittelklasse so alles zu bieten hat.

Mercedes A-Klasse
Mercedes B-Klasse
VW Golf
VW Passat
Audi A3
BMW 1er
Peugeot 307
Citroën C4
Opel Astra
Ford Focus

Eine lustige Truppe aus der man gleich zu Beginn einige herausstreichen kann. Opel und Ford kommen von Anfang wegen persönlicher Abneigung nicht zum Zuge, soviel war klar. Mercedes A-Klasse und B-Klasse haben sich durch ihren unglaublich hohen Preis verabschiedet. Golf durch seine ausgeprägte Langeweile. Audi A3 gefällt, ist aber teuer. Peugeut 307 gefällt mir persönlich einfach zu wenig, da macht der C4 eine deutlich bessere Figur.

Der Passat Variant wäre eine echte Alternative… ist aber eigentlich schon wieder zu groß, preislich aber fast vergleichbar mit einm 1er BMW.

Die Kriterien waren für alle gleich:

Bildschirm Navi (am Schluß nicht mehr, eine PDA / Mobil Lösung wird es wohl werden)
Klimaautomatik
Diesel mit mehr als 70kW und 200Nm
Partikelfilter
Verbrauch der unter dem des 206 liegt. (dieser braucht 7,54 l/100km Benzin)
Moderate monatliche Belastung

Zur Testfahrt haben sich A200CDI, A180CDI, 118d, 120d, Peugeot 307SW 135 HDI, C4 2.0 16V VTR-Plus und C4 HDI 110 Comfort eingefunden.
Den besten „kleinen“ Diesel-Motor konnte der C4 verbuchen, das beste Fahrwerk der 1er und die beste Verarbeitung die A-Klasse. Bei den „großen“ Motoren war klar der 1er BMW im Vorteil, sein 2.0l Selbszünder geht mit unglaublicher Kraft ans Werk und macht einen riesen Spaß.

Insbesondere der BMW hatte am Anfang in Sachen Qualität, Anmutung, Preis und Verbrauch eine sehr schlechte Figur abgegeben.(siehe Unten) Der C4 kann bis auf das Fahrwerk, welches etwa zu weich ist, in nahezu jeder Kategorie davonziehen, die Verarbeitung liegt deutlich vor BMW und knapp hinter Mercedes und Audi. In Sachen Preis macht dem C4 so schnell keiner was vor.

Die Stunde des 1er schlägt bei Fahrwerk, dort kann er allen, inkl. A3 davon fahren, der Fun muß aber teuer bezahlt werden. Der Innenraum beim 1er ist winzig, hier steht allenvoran die B-Klasse, mit Innenraumabmessungen auf dem Niveau der alten S-Klasse, fehlt es dort nicht an Platz.

Genreller Eindruck der Infotour … wer ein Auto kaufen will, muß sich vorher sehr gut informieren. Teilweise erzählen Verkäufer das Blaue vom Himmel, oder haben schlichtweg keine Ahnung von Ihren Produkten. Die aktuellen Ergebnisse, in Bezug auf Leistung der Vertragshändler in Deutschland, aus der auto-motor-und-sport (ams), kann ich voll bestätigen. Wirklich kompetente Beratung ist selten, Falschinformation, Täuschung und „fast“ Betrug an der Tagesordnung.

Nach einem weiteren Test beim BMW Händler wendete sich das Blatt wieder… Nicht zuletzt auch durch den wesentlich freundlicheren und auch kompetenteren Verkäufer. Der dort stehende 116i mit Grundausstattung und schwarzen Innenraum macht einen um längen besseren Eindruck als der vorher getestete 118d… erstaunlich.

So langsam holte der 1er trotz höherem Preis wieder auf, die anstehende Preiserhöhung ohne serienmäßigen Partikelfilter ist/war allerdings eine Frechheit…

Unverhofft kommt dann noch eine Probefahrt mit mit einem C4 2.0 16V VTR-Plus zu stande. War zwar ein Benziner, aber trotzdem hier mal ein paar Eindrücke.

Positives:
+ gute Verarbeitung am Amaturenbrett
+ sehr gute Ablesbarkeit des Tachos
+ ansprechendes Fahrverhalten was Motorleistung angeht
+ sehr gutes Fahrwerk, auch auf schlechten Wegen (wer den Harz kennt kann sich vorstellen welche Straßen ich dem Auto zugemutet habe) + niedriges Geräuschsniveau

Negatives:
– billig wirkender Dachhimmel, nicht passend zur restlichen Verarbeitung
– extrem schwammige Bremsanlage (vielleicht noch nicht ausreichend eingebremmst)
– schlecht schaltbares 5 Gang Getriebe, 1. und 2. nur mit Mühe, 5. Gang konnte teilweise nicht mehr ausgelegt werden
– 9,0l Benzinverbrauch (finde ich für 136PS viel)
– ruppiges ESP
– schwache Radioanlage

Die Eindrücke waren, auch wenn die Negtivliste hier recht lang scheint, durchweg sehr gut. Die größte Stärke ist bei dem C4, er macht seinen Job so unauffällig, dass Fahren zur Nebensache wird. Das Fahrwerk ist fast auf C-Klassen Niveau, angenehm weich und dennoch ausreichend straff.

Fazit: als Benziner würde ich den C4 nicht nehmen, zwar ist der Motor sehr kultiviert, aber der 110HDi war im subjektiven Geräuchsniveau nicht wirklich schlechter. Was dem Auto fehlt ist der Turbobumms, sonst nix.

Doch das „Finale“ steht noch aus:

Freitag 9:00 Asperg… 120d, Schwarz, 16″, Standartfahrwerg…
Freitag 9:30 „Begeisterung“
Der vom Händler bereitgestellte 120d, hatte einen schwarzen Innenraum, was die Qualität des Innenraums deutlich verbesserte. Bei dem Vorführer klapperte nix, alles fest und ich fand meine Sitzposition gewohnt schnell und gut. Kurz um, der Motor weckt echte Freude am Fahren. Meine kleine Tur über die A81, A6 und das Schwaigernerhinterland legt der 120d mit einem Verbrauch von 6,9l/100km zurück und das bei wahrlich wenig schonender Fahrweise. Das Fahrwerk ist spitze, es federt etwas straffer als der C4, dafür ist die Seitenneigung geringer und die Bemsanlage deutlich besser. Die Instrumente sind gut ablesbar und das Radio erledigte einen tadellosen Dienst. Die Klimaanlage war gut, wenn Sie auch mit dem wechselhaften Wetter nicht so gut klar gekommen ist wie die des A3.

Nach Vorlage BMW mußte nun also der C4 nachlegen… endlich HDI 135 fahren.

Doch daraus wurde nichts, denn ein C4 mit 135HDI stand selbst nach 3 Wochen Vorankündigung nicht zur Verfügung. Es war einfach nur traurig. Ich sollte dann mit einem C4 110er vorlieb nehmen und um den Motor zu fahren den 307SW der am Hof stand kurz testen… es war ein Desaster. Der 307 hatte irgendwann in seinem Leben ein Wassereinbruch gehabt und war völlig versifft (nach nur 3800km), der Motor war unangenehm laut, wenn auch recht zügig. Das Fahrverhalten des SW war überhauptnicht mit dem C4 zu vergleichen und Welten vom 1er entfernt. Das Getriebe war ein durschschnittliches Aggregat, das keinerlei Vorzügeg ggü. dem 5 Gang im 110er HDI zeigte.

Zur Krönung der deprimierenden Veranstalltung, hatte nach meine Rückkehr (3 Stunden) der Händler meinen 206 nichtmal bewertet und zeigte auch kein Interesse noch eine Bewertung vorzunehmen oder gar ein Verkaufsgespräch durchzuführen.

Der so gut gestartete C4, sah schon die Zielline als er unsanft durch den Fehler des Vertragshändler ins Schleudern geriet. Dagegen der 1er BMW, der am Anfang noch nach dem sicheren Verlierer aussah, konnte auf dem letzten Meter alles richtig machen.

Es werden nun 3 Jahre BMW Testzeit anbrechen. Entweder bin ich danach geläutert oder ich bleibe bei der Marke… mal schauen more to come.