Der BMW 530xd ist nun bald 3 Jahre als Familienauto im Einsatz. In der Zeit hat er fast 75.000km zuverlässig abgespult.  Es würde auch grundsätzlich nichts gegen weitere 75.000km sprechen, wenn da nicht der Schönheitsfehler „Euro 5“ wäre. Meinem 5er drohen damit ebenfalls Fahrverbote, falls die Richter des Bundesverwaltungsgerichts im Februar zu dem Schluss kommen, dass nur mit der Aussperrung der „unsauberen“ Diesel aus den Innenstädten, der schlechten Luft beizukommen ist. Lässt man mal den ärgerlichen zusätzlichen Wertverlust weg, so wäre es doch sehr von Nachteil nicht mehr nach Stuttgart, Düsseldorf, Karlsruhe, Heidelberg oder München fahren zu können. Damit dürfte auch schon ein wichtiges Kriterium für den Nachfolger definiert sein – Fahrverbote umgehen.

So lange man darüber noch nichts genaues weiss, müssen also ein paar Annahmen reichen:

  • Diesel als Neuwagen nur mit Euro 6 u. besser, wobei SCR (AdBlue) minimum ist – besser noch ein Speicher-Kat zusätzlich.
  • Benziner als Neuwagen nur mit Euro 6c, damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Partikelfilter schon ab Werk verbaut ist und man ggf. später auf Euro 7 umschlüsseln kann. Denn hier droht die nächste Runde Ärger. Die modernen Direkteinspritzer haben ein Feinstaubproblem und dürften damit die nächste Sau sein, die durchs Dorf getrieben wird – Wertverlust, Fahrverbote & Co folgen dann vermutlich auf den Fuss.
  • Gebrauchter Diesel schlechter als Euro 6 kommt nicht in Frage
  • Gebrauchter Benziner sollte mindestens Euro 6 erfüllen, damit man auf 4 Jahre einigermassen kalkulieren kann
  • Gebrauchter / Neuer Hybrid – selbiges wie Benziner
  • Gebrauchter / Neuer Elektro – kein Problem, wobei gebraucht hier eher nicht in Frage kommt, auf Grund des Batteriealterung

Kritisch ist das Timing. Die Richter sprechen vermutlich im Februar 2018, die Hersteller sind für alle Neuzulassungen erst ab September 2018 verpflichtet Euro 6c zu garantieren, keiner der Hersteller (ausser Tesla) hat ein ernstzunehmendes Elektroauto vor 2019 verfügbar. Der Gebrauchtwagenmarkt ist unübersichtlich, häufig ist aus den Inseraten nicht ersichtlich, welche Norm tatsächlich erfüllt wird (z.B. Euro 6 vs. Euro 6b beim Benziner). Grundsätzlich kann man nicht mal davor sicher sein, dass die Richter pauschal einfach allen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor Fahrverbote bei zu schlechten Luftwerte auferlegen.

Damit ergeben sich für mich folgende Optionen:

a) Abwarten und Tee trinken – es wird so schnell nix passieren, die Einführung von Fahrverboten und deren Durchsetzung wird sicherlich Monate dauern, vermutlich werden die Richter lange Übergangszeiten erlauben (wenn sie nicht die radikale Variante nehmen – keiner fährt!). Sprich den 5er erstmal weiterfahren, der Wertverlust spielt kaum noch eine Rolle (aktuell noch ca. 13.000 CHF Restwert) und sobald es vernünftige Elktrofahrzeuge gibt (2019/2020) direkt auf einen neuen umsteigen.

b) 5er jetzt verkaufen (damit weiteren Wertverlust vermeiden) und gebrauchten grossvolumigen Benziner mit min. Euro 6 kaufen (z.B. V8 Fahrzeuge mit Euro 6 – Panamera GTS, E63 AMG oder S6 Avant), damit umgeht man Fahrverboten zumindest auf absehbare Zeit, fährt aber das Risiko, in die Feinstaubfalle zu tappen.

c) Auf den Richterspruch warten, ggf. 530xd mit zusätzlichem Wertverlust verkaufen und direkt einen Tesla für 3 Jahre leasen (die Gefahr einer Insolvenz von Tesla mal ausgeblendet), danach in 2021 einen Nachfolger aus dem vermutlich breiteren Angebot an Elektromodellen aussuchen.

d) 5er jetzt verkaufen und einen Neuwagen mit „sauberen“ Diesel kaufen (z.B. Audi Q7 TDI mit SCR Technologie), damit dürfte man relativ sicher vor Fahrverboten sein.

e) Auf den Richterspruch warten, 530xd bis September fahren, dann einen Neuwagen als Benziner oder Hybrid aus dem Modelljahr 2019 bestellen der Euro 6c erfüllt (bisher gibt es da noch nicht viele….). Ggf. eine Strafe in Kauf nehmen, falls man doch in eine Fahrverbotszone muss.

Die Optionen b) und d) sind nicht frei vom Risiko trotz der zusätzlichen Ausgabe, doch einem Fahrverbot zu erliegen.

Wählt man c) so umgeht man vermutlich die Fahrverbote, wettet aber auf die Solvenz von Tesla und deren Überleben bis 2021. Fällt das Unternehmen um – wie nicht wenige vorhersehen – steht man mit einem Haufen Metall & Software da, dessen Restwert vermutlich sich auch nahe Null bewegt.

Option a) und e) setzen auf Zeit und riskieren ganz klar die 13.000 CHF Restwert für mehr Klarheit über die rechtliche Lage.

Letztlich kann man natürlich das Abwarten mit allen anderen Optionen kombinieren – die 13.000 CHF scheinen ja mehr oder weniger eh weg zu sein. Sprich vor März macht es keinen Sinn, final zu entscheiden.

Unabhängig von dieser Überlegung, ist die Liste der gewünschten Ausstattung für das nächste Familien Auto schon jetzt klar:

  • Abstands Tempomat ist minimum, Autopilot Funktion wünschenswert
  • Head-Up-Display
  • 360° Kamera
  • Komfortable Sitze, mit Memory und Sitzheizung
  • Platz für 5 Personen, besser 7
  • Standheizung mit Fernbedienung
  • Leder oder Alcantara
  • Modernes Navigationssystem mit online Stau Informationen
  • Gutes Soundsystem, mit Bluetooth Audio Anbindung

Die Fahrzeuge die ich bisher in die nähere Auswahl genommen habe sind:

  • Mercedes GLS 350d
  • BMW x5 (als Diesel oder Benziner)
  • Neuer Porsche Cayenne S
  • Audi Q7 TDI
  • Porsche Panamera GTS (altes Modell)
  • Mercedes E63 AMG T-Modell oder E500 (altes Modell)
  • Audi S6 4.0 TFSI Avant (altes Modell)
  • Land Rover Discovery (alt oder neu)
  • Volvo XC90 T8 hybrid
  • Tesla Model X
  • Neuer 5er BMW Touring mit 6 Zylinder Diesel
  • Alter 5er BMW Touring mit 6 Zylinder Benziner oder Diesel mit Euro 6

Wie man sieht – keine kleine Liste, jedes Auto kann man nun auch einer Option zu ordnen… die Qual der Wahl! Aktuelle Favoriten auf den Job, in Kombination mit Option e)

  1. Porsche Cayenne S (Modelljahr 2019)
  2. Audi Q7 TDI (aktuelles Modelljahr)
  3. Volvo XC90 T8 hybrid (Modelljahr 2019)
  4. Neuer BMW 5er Touring (aktuelles Modelljahr)

Es bleibt spannend!